Der Artikel beschreibt den typischen Entwicklungsprozess für eine individuelle EAM-Visualisierung. Von der Identifikation relevanter Fragen über die Modellierung und Visualisierung bis hin zur technischen Umsetzung zeigt er praxisnah, wie grafische Antworten auf komplexe Zusammenhänge entstehen – auch wenn noch keine fertige Lösung existiert.
Blogartikel lesenKennen Sie das? Der allgemeine Druck wächst zunehmend grafisch zu kommunizieren. In diesem Beitrag möchte ich zwei Varianten vorstellen, wie Sie, ohne Druck, den grafischen Kommunikationsbedarf decken können.
Man kann uns fragen und wir greifen auf unsere Erfahrung und über 100 Fragen und deren mögliche grafische Beantwortung zurück, siehe z.B. diese typische Fragestellung.
Dieser Fundus existierte jedoch nicht „schon immer“, und nicht immer finden wir dort etwas Passendes. In beiden Fällen gehen wir nach Variante 2 vor.
Das Vorgehen hinter Variante 2 beschreiben wir in diesem Beitrag an einem Beispiel, für das wir so tun, als wenn wir die Frage Wer nutzt was wofür noch nicht grafisch beantwortet hätten als wenn wir die Frage Wer nutzt was wofür? noch nicht grafisch beantwortet hätten – diese Fragestellung haben wir übrigens auch in einem eigenen Artikel analysiert: Typische EAM-Fragestellung: Wer nutzt was wofür?
Typischerweise kommen Unternehmen auf uns zu, die gerne in der Lage wären, bestimmte Fragen grafisch zu beantworten. Diese Unternehmen kann man grob in zwei Gruppen unterteilen.
Für diesen zweiten Fall gehen wir üblicherweise wie folgt vor:
Stakeholder werden interviewt und die für sie interessanten Fragestellungen werden protokolliert. Danach werden die Fragestellungen konsolidiert und priorisiert. Die Priorisierung ist essentiell, denn irgendwann müssen die Daten, die visualisiert werden auch noch beschafft werden, was wiederum ein zeitintensiver Prozess sein kann.
Für dieses Szenario nehmen wir an, dass am Ende die folgenden sieben Fragen übrig bleiben:
Die Modellierungsphase läuft in der Regel in vier Schritten ab, in denen der Kunde lediglich bei der Beantwortung einiger Rückfragen unterstützen muss.
Aus den Fragen leiten wir die notwendigen Modellelemente ab:
Zusätzlich zu den Elementen selber identifizieren wir in den Fragen Beziehungen zwischen den Elementen:
Dann erstellen wir ein erstes Modell, das wir auch gleich benutzten, um Rückfragen z.B. bzgl. der Modellierung zu stellen:
Mit den geklärten Fragen aktualisieren wir das Bild:
Muster in dem Modell finden und diese, falls möglich, auf die generischen Visualisierungen abbilden auf die generischen Visualisierungen abbilden – eine Übersicht dieser Möglichkeiten findest du im Artikel Best-Practice EAM Visualisierungen. Falls dies nicht möglich ist, und für dieses Beispiel wollen wir das ja annehmen, gehen wir weiter so vor:
Hier liegt meist der größte Aufwand, denn die neue EAM Visualization muss programmiert werden. Je nachdem in welchem Kontext sie eingesetzt werden soll, müssen auch noch Input-Schnittstellen für Daten angepasst werden. Wichtig ist bei der Entwicklung darauf zu achten, dass alle Modellelemente korrekt und ansprechend wiedergegeben werden. Für Letzteres arbeiten wir bei Bedarf gern mit Kollegen vom Fach zusammen, da wir als Informatiker nicht unbedingt mit dem Auge für die schönen Dinge ausgestattet sind ;-).
Die neue Visualisierung und die Fragen, die zu ihrer Entwicklung und ihrem Design geführt haben, werden in unseren Fundus aufgenommen und warten dort auf ihren nächsten Einsatz. Nach diesem Vorgehen ist beispielsweise die Konsolidierungskarte entstanden.
Hier beginnt auf Seiten unserer Kunden in der Regel die Arbeit, die wir bei Bedarf auch unterstützen können. Denn entsprechende Datenquellen müssen identifiziert und nutzbar gemacht werden. Schließlich müssen die Daten ja irgendwie den Weg zu unserer Software finden, um visualisiert werden zu können. Typischerweise kommen folgende Quellen in Frage:
Wenn die Visualisierung am Ende vom dritten Schritt entwickelt ist und die Daten am Ende von Schritt vier vorliegen, dann kann unsere Software aus den Daten auf Knopfdruck ein Bild erzeugen. Es steht direkt in allen Ausgabeformaten zur Verfügung (PowerPoint, Visio 2007/2010/2013/2016, SVG, PNG). Ein mögliches Ergebnis sehen wir hier:
In der Abteilung 1 gibt es die beiden Arbeitsgruppen 1 & 2. Das System 2 wird für die Kernprozesse 1 & 2 genutzt, genauer für deren Teilprozesse 1.2 bzw. 2.1. Für den Teilprozess 1.2 wird System 2 in der Version 1.2 eingesetzt und für den Teilprozess 2.1 wird die Version 1.2 verwendet.
Hier könnte man sich schon die Frage stellen, warum in der gleichen Arbeitsgruppe von der gleichen Software unterschiedliche Versionen genutzt werden (müssen)? Das grüne Nutzer-Symbol bedeutet, dass eine angemessene Anzahl an Lizenzen des System 2 vorhanden ist, um die insgesamt 50 Nutzer auszustatten.
Die Systeme 1 und 3 sind leicht überlizensiert, was das gelbe Symbol andeutet (Unterlizensierung wäre schlimmer, daher ist dafür die Farbe rot reserviert). Diese Situation ist typisch für komplex gewachsene IT-Landschaften, wie sie im Beitrag zum Thema Business/IT-Alignment ebenfalls beschrieben wird.
In diesem Beitrag habe ich unser übliches Vorgehen skizziert, das wir anwenden, wenn Kunden mit neuen Fragestellungen auf uns zu kommen, für die wir bisher noch keine fertige EAM Visualization im Köcher haben.
Wie entsteht eigentlich eine gute EAM-Visualisierung? In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie wir aus konkreten Fragestellungen individuelle Visualisierungen entwickeln – von der Idee bis zum fertigen Bild auf Knopfdruck.